Die neuesten Entwicklungen in der Werkzeug- und Formenbaubranche
Die Werkzeug- und Formenbaubranche steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Durch technologische Innovationen, neue Geschäftsstrategien und den Druck, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren, verändert sich die Branche rasant. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die aktuell wichtigsten Entwicklungen, die den Werkzeugbau in eine neue Ära führen. 1. Digitalisierung und KI-Einsatz: Effizienz und Qualität durch Technologie Die fortschreitende Digitalisierung ist eine der prägendsten Entwicklungen in der Branche. Unternehmen setzen zunehmend auf ganzheitliche digitale Systeme, die Prozesse vernetzen und automatisieren. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern ermöglicht auch eine präzisere Kontrolle über die Produktion. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zentrale Rolle, etwa bei der frühzeitigen Erkennung von Werkzeugverschleiß. Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, auf Schwachstellen schnell zu reagieren und ihre Maschinen optimal zu steuern, was letztlich die Produktqualität und -lebensdauer verbessert. 2. Diversifizierung der Geschäftsmodelle: Flexibilität in der Fertigung Viele Unternehmen der Werkzeug- und Formenbaubranche erweitern ihre Geschäftsmodelle, um ihre Abhängigkeit von der Herstellung von Neuwerkzeugen zu verringern. Statt ausschließlich in der Fertigung von neuen Werkzeugen tätig zu sein, verlagern sie einen großen Teil ihrer Produktion in die Lohn- und Teilefertigung. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Unternehmen den Trend zur Flexibilität erkannt haben: Der Umsatzanteil aus Lohn- und Teilefertigung ist mittlerweile auf rund 20 Prozent gestiegen. Dies ermöglicht es den Unternehmen, auf unterschiedliche Marktanforderungen zu reagieren und langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. 3. Fokus auf Dienstleistungen: Mehrwert jenseits der Produktion Der Dienstleistungssektor im Werkzeugbau gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen bieten ihren Kunden nicht mehr nur Produkte, sondern umfassende Dienstleistungen, wie etwa Wartung, Reparatur, Prozessoptimierung und Schulungen. Der Umsatzanteil durch Dienstleistungen ist gestiegen, was den Wandel vom reinen Produktanbieter zum Lösungsanbieter unterstreicht. Diese Entwicklung zeigt, dass Unternehmen die Kundenbindung stärken und zusätzliche Einnahmequellen erschließen wollen. 4. Innovative Technologien: Additive Fertigung im Spritzguss Die Einführung neuer Technologien ist ein weiterer treibender Faktor für die Veränderung der Branche. Besonders hervorzuheben ist die Additive Fertigung, die zunehmend auch im Spritzgussbereich Einzug hält. Durch den Einsatz von 3D-Druckverfahren können Unternehmen komplexe Formen schneller und kostengünstiger herstellen. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten in der Werkzeugherstellung und ermöglicht es, Teile mit komplexeren Geometrien zu fertigen, die mit traditionellen Verfahren schwer realisierbar wären. Dies verschafft den Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil, da sie flexibler auf Kundenanforderungen reagieren können. 5. Kooperative Datenräume: Zusammenarbeit für die Zukunft Ein besonders innovatives Projekt ist das „Werkzeugbau der Zukunft“-Projekt in Südwestfalen. Hier entsteht ein kooperativer Datenraum, der es Unternehmen ermöglicht, Wissen auszutauschen und gemeinsam an der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle zu arbeiten. Durch den Einsatz von digitalen Plattformen sollen Unternehmen ihre Zusammenarbeit und den Austausch von Daten optimieren, was zu einer noch schnelleren Entwicklung von Werkzeugen und Formen führt. Ein solches Netzwerk fördert die Innovation und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen. 6. Herausforderungen durch Kostendruck und Globalisierung Ein weiteres bedeutendes Thema ist der Kostendruck. Durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck aus Niedriglohnländern und den Trend, Produktionsstätten aus Deutschland ins Ausland zu verlagern, sehen sich viele Unternehmen gezwungen, ihre Produktionsprozesse immer weiter zu optimieren. Die verkürzten Lieferzeiten und die Notwendigkeit, die Produktionskosten zu senken, stellen eine der größten Herausforderungen für den Werkzeugbau dar. Die Branche muss sich daher ständig weiterentwickeln, um auch in einem globalisierten Markt konkurrenzfähig zu bleiben. 7. Fokus auf Nachhaltigkeit: Ein neuer Standard im Werkzeugbau In einer Welt, die zunehmend auf Nachhaltigkeit setzt, ist auch der Werkzeugbau nicht mehr nur auf Effizienz ausgerichtet. Neue Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit prägen die Entwicklung der Branche. Unternehmen müssen nicht nur energieeffizient produzieren, sondern auch auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialien und die Reduzierung von Abfällen achten. Durch den Einsatz von ressourcenschonenden Fertigungstechniken und die Verbesserung der Energieeffizienz können Unternehmen nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck minimieren. Fazit: Anpassung an den Wandel für mehr Wettbewerbsfähigkeit Die Werkzeug- und Formenbaubranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der durch technologische Innovationen, veränderte Geschäftsstrategien und neue Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit geprägt ist. Die Integration von Digitalisierung und KI, die Diversifizierung der Geschäftsmodelle sowie der Fokus auf innovative Technologien wie die additive Fertigung und kooperative Datenräume sind entscheidende Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Unternehmen, die sich diesen Veränderungen anpassen und innovative Lösungen anbieten, werden auch in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig bleiben und die Märkte von morgen erobern. Quellen: https://mpower-franke.de/news/deutscher-werkzeug-und-formenbau-unter-druck-1/ https://www.regionale-suedwestfalen.com/2024/07/12/werkzeugbau-der-zukunft-entsteht-in-suedwestfalen/